Unsere Betreuungsgruppe im Haus Bodelschwingh
Im Jahr 2009 konnte unsere Betreuungsgruppe für gerontopsychiatrisch veränderte Bewohner ihre Arbeit aufnehmen. Rund 40 Bewohner werden dort in licht -durchfluteten, mediterran gestalteten Räumen betreut.
Zielgruppe
Besondere Menschen im besonderen Betreuungsrahmen
Die geronto-psychiatrische Betreuungsgruppe richtet sich an demenziell veränderte Bewohner. Der Organisationsrahmen soll flexibel sein, muss also auch unterschiedliche Ausprägungen der Demenz auffangen. So sollen sowohl Bewohner, die herausforderndes Verhalten zeigen, im Betreuungsrahmen ihren Platz finden als auch Bewohner, die Ruhe bevorzugen, sowie Menschen, die zeitlich desorientiert sind als auch Menschen, die durch die Demenz kognitiv und motorisch stark beeinträchtigt sind, beispielsweise die bei der Nahrungsaufnahme Hilfe benötigen. Welche Beschäftigungs-, Betreuungs- und Begleitangebote der einzelne Bewohner erhält, hängt von der individuellen Biographie des Bewohners ab und wird vor Ort abgestimmt und in der Pflegeplanung dokumentiert.
Ablauf und Angebote
Wir setzen in der Betreuung demenzerkrankter Bewohner auf eine teil – segregative Betreuungsform: die Bewohner wohnen im regulären Wohnbereich, werden jedoch im Tagesverlauf in einem besonderen Betreuungsrahmen begleitet, der baulich getrennt ist. Im Dachgeschoss in Haus D findet die Betreuung, Begleitung und Beschäftigung demenziell veränderter Bewohner statt. Hier bietet sich die Möglichkeit, ihnen ein weitgehend häusliches Umfeld zu vermitteln. Zwei Wohn-/ Esszimmer, die durch eine flexible Wand geteilt sind, ermöglichen es, verschiedene Beschäftigungsangebote anzubieten. Die Anzahl der Bewohner in den verschiedenen Gruppen reduziert sich somit sinnvoll. Innerhalb dieser Räume werden kleinere „Wohninseln“ durch Möblierung solchermaßen abgetrennt, dass gemütliche kleinere Sitzgruppen zum Fernsehen, Lesen, Singen etc. einladen und Wohnzimmeratmosphäre verbreiten. Ein Zimmer dient als Ruheraum, in den Bewohner sich zurückziehen können. Die Küche ist geräumig genug, um Bewohner an täglichen hauswirtschaftlichen Tätigkeiten teilhaben lassen zu können. Ein weiteres Element ist der mit Waschmaschine, Wäscheleinen und Bügeleisen komplett ausgestattete Hauswirtschaftsraum, der den Bewohnern die Möglichkeit eröffnet, sich auch weiterhin in wichtige hauswirtschaftliche Tätigkeiten einzubringen.
Im Dachgeschoss wird ein Prinzip der Normalität angestrebt: demenziell veränderte Bewohner können sich nur dann zuhause fühlen, wenn ihr Umfeld auch wirkt wie ein Zuhause. Die wohnliche Gestaltung ist ebenso wichtig wie die Freiheit zu entscheiden, ob, wann und wie sich der Einzelne beschäftigen will.
Frühstück, Mittagessen und zum Abschluss eine Gebäckrunde werden in einer Tischgemeinschaft gemeinsam eingenommen und bilden feste „Eckpunkte“ in der Organisation des Alltags. Die Speisen kommen frisch zubereitet aus der zentralen hauseigenen Küche und werden in der Küche der Betreuungsgruppe angerichtet. Damit ist auch die Möglichkeit gegeben, auf besondere Wünsche oder Befindlichkeiten des Bewohners hinsichtlich der Speisen und Getränke flexibel einzugehen.
Hauswirtschaftliche Tätigkeiten werden sowohl von Mitarbeitern als auch von Bewohnern im Rahmen ihrer Möglichkeiten verrichtet. Dadurch entstehen keine künstlichen Brüche: Die Bewohner werden aus ihren selbst erwählten Beschäftigungen nicht herausgerissen, sondern sie entscheiden, wie sie sich beschäftigen wollen.
Täglich finden mehrere Beschäftigungsangebote statt, die auf die Bedürfnisse, Interessen und Biographien der Bewohner abgestimmt sind. Nach Rücksprache mit den Bewohnern und deren Angehörigen und dem Pflegepersonal werden für jeden Bewohner individuell Angebote geplant. Beispielsweise werden bestimmte Angebote wie z.B. Sitzgymnastik und Gedächtnistraining in zwei verschiedenen Gruppen angeboten damit die unterschiedlichen Ausprägungen der Demenz bei Bewohnern berücksichtigt werden können.
Die räumliche Gestaltung ist auf die Bedürfnisse demenziell veränderter Bewohner zugeschnitten. Großzügige Räume, freundliche warme Farben, benutzerfreundliche Möblierung und Ausstattung, beispielsweise der alten- und behindertengerechten Bäder schaffen eine heimelige Atmosphäre. Traditionelle Einrichtungsgegenstände wie beispielsweise eine alte Musiktruhe oder feines Porzellan im Nussholzschrank erinnern an die „gute Stube“ wie man sie früher kannte.
Team und Aufgabenverteilung
Wer macht was?
Das Betreuungsteam setzt sich aus folgenden Mitarbeitern zusammen:
1 Familienpflegerin als Koordinatorin der Betreuungsgruppe
1 Krankenpflegehelferin
4 Betreuungsassistenten nach § 43 b SGB
3 Mitarbeiter im Sozialen Dienst
Für die Bewohner ist personelle Kontinuität ausgesprochen wichtig, daher ist ein fester Mitarbeiterstamm, ein eingespieltes Betreuungsteam unabdinglich.
Kontakt:
Haus Bodelschwingh gGmbH
Tilsiter Straße 14
41751 Viersen
Telefon : 02162 48380