Gründung – die Anfangsjahre
Die Geschichte des heutigen evangelischen Alten- und Pflegeheims „Bodelschwinghwerk Dülken e.V.“ begann im Jahre 1954 – allerdings nicht als Altenheim.
Am 4. Februar 1954 trafen im evangelischen Pfarrhaus in Dülken, Viersener Straße 41, sieben Gemeindemitglieder zusammen, um den Verein „Evangelisches Jugendwohnheim e.V. Dülken“ zu gründen.
Es waren dies:
- Wilhelm Veit, Pfarrer
- Hans Claßen, Kaufmann
- Dr.Walter Gebhardt, Studienrat
- Gerhard Troschel, Kaufmann
- Wilhelm Janutta, Postmeister
- Wilhelm Müller, Stadtrentmeister
- Hans Vielhauer, Justizinspektor
Der Anlaß zu diesem Entschluss war der vorherrschende Wohnungsmangel für alleinstehende männliche Jugendliche, die aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten ins Rheinland nach Dülken gekommen waren.
Mit dieser Vereinsgründung und dem daraus resultierenden Bau eines speziellen Wohnheims sollte den jungen Männern Obdach, eine leichtere Integrations- und günstigere Startmöglichkeit in ein Berufsleben und später Familienleben geboten werden.
Zum ersten Vorsitzenden des Vereins wurde Gerhard Troschel, zu diesem Zeitpunkt Oberst a.D., gewählt.
Am 05. April 1954 wurde der Verein „Evangelisches Jugendwohnheim e.V., Dülken“ in das Vereinsregister beim Amtsgericht Dülken eingetragen unter V.R.215. Die erste Vorstandssitzung fand am 13. April 1954 in der Wohnung des Vorsitzenden zwischen 20.00 und 23.45 Uhr statt.
Das zu bebauende Grundstück in der Königsberger Straße, wie die Tilsiter Straße damals noch hieß, hat der Trägerverein von der evangelischen Kirchengemeinde Dülken erworben. In der 5. Vorstandssitzung vom 02. April 1955 wurde der Beschluss gefasst, dem kurz vor der Fertigstellung stehenden Neubau den Namen „Bodelschwingh Haus Dülken“ zu geben. Bevor das Jugendwohnheim am 01. August 1955 offiziell eröffnet werden konnte, beschäftigte sich der Vorstand u.a. mit der Besetzung der Heimleiterstelle, der Beschaffung von Einrichtungsgegenständen wie z.B. Betten und Matratzen. Seinerzeit entschied man sich für eiserne Betten: 38 feste Betten in Normallänge, 9 feste Betten in Länge von 1,80m und 13 Klappbetten.
Der aus öffentlichen Mitteln finanzierte Bau, von den Dülkenern bald ironisch das „Bullenkloster“ genannt, bestand aus einem zweistöckigen Hauptgebäude mit dem Speisesaal, der Heimleiterwohnung und der Küche, die im Keller untergebracht war. Ein einstöckiger Seitenflügel ergänzte das Gebäude.
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